BLMä 113 2013/2014 SV 1925 Steuden - Langenbogener SV

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Sieg oder zumindest Unentschieden wird verwehrt

Eine Hiobsbotschaft erreichte Trainer Michael Nagy wenigen Stunden vorm Anpfiff des Prestigeduells gegen den SV Steuden. Christian Voß musste kurzfristig aus beruflichen Gründen nun doch passen. Nichts desto trotz konnte man wieder mit voller Truppenstärke anreisen. Auch wenn allen Teilnehmern durchaus bewusst war, dass dieses Spiel kein normales sein wird, war die Begrüßung unter vielen der Spieler sehr harmonisch. Man kennt sich teilweise schon Jahrelang und dies nicht nur von den Spielen her, sondern durchaus bestehen schon seit langer Zeit Freundschaften zwischen einzelnen oder man feierte schon die tollsten Feiern miteinander.

Mit dem Anpfiff des Spieles waren die gegenseitigen Sympathien jedoch auf ein gewisses Niveau heruntergeschraubt wurden. Steuden konnte seiner Favoritenrolle gerecht werden und ging schnell in Führung. Pech hatte in dieser Zeit im Tor Michael Teuchert, der an fast jedem Ball mit den Fingern oder mit der Fußspitze dran war aber leider oft das Nachsehen hatte. Auf Seiten der Gastgeber zeigten vor allem André Lanzendörfer, mit sehr sehenswerten Treffern von der linken Außenposition, und Matthias Thieme vom Kreis, ihre gefühlten 100 Jahre Erfahrung aus der Ober- und Verbandsliga. Bedingt durch einige Abspiel- und Technikfehler verschenkten die Gäste einige gut Angriffsmöglichkeiten. Langenbogen konnte aber gut dagegen halten, auch wenn Steuden nach ca. 15 Minuten beim Stand von 9:4 bereits mit 5 Toren führte. Da man den Steudener Shooter Tomahogh in der ersten Halbzeit fast kaltstellen konnte und sich in der Abwehr sowie Angriff stabilisierte, kämpfte man sich zusehends zurück und musste nur mit einem 14:12 zur Pause vorlieb nehmen.

In der Kabine ermunterte Michael Nagy seine Mannen weiter mutig nach vorne zu spielen, jedoch den Tempogegenstoß eher über zweite Welle zu suchen. Die Abwehrformation sollte hin und wieder geändert werden. Im Tor kam nun Marcel Kühne.

Die zweite Halbzeit begann mit dem Anschlusstor der Gäste, die fortan das Spiel offener gestalteten als den ersten Abschnitt des Spiels. Leider blieb man vom Kreis her weiterhin zu harmlos, doch Träger auf links und Brückner auf rechts Außen zeigten nun ihr Können und fanden die kleinsten Unachtsamkeiten in des Gegners Abwehr. Rost und Schreiter banden aber auch meist 2 Abwehrspieler und konnten die beiden mustergültig bedienen. Den Ausgleich konnte man erstmals beim 15:15 erzielen. Die weiteren Stationen waren 16:16 ; 16:18 und 18:18. Bei diesem Stand dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, bedingt durch starke Torhüterleistungen von Schenk im Steudener Tor und Kühne im Kasten des LSV ehe Langenbogen wieder vorlegte, Steuden jedoch ausgleichen konnte. Steuden fiel in der Folgezeit nicht mehr viel gegen die nun sehr kompakte Abwehr des LSV ein und an Kühne im Tor kamen sie auch nicht mehr vorbei. So zog Langenbogen bis zur 56. Minute beim Stand von nun mehr 20:22 auf 2 Tore davon. Was sich nun in den verbleibenden 4 Minuten abspielen sollte, kann man auch Tage nach dem Spiel nicht nachvollziehen. Nicht das Langenbogen auf einmal das Handballspiel einstellte, nein! In Form des Schiedsrichters A. Schäfer erhielten die am Rande der Niederlage stehenden Steudener unerwartete Unterstützung. Innerhalb von 4 Minuten und 23 Sekunden wurden insgesamt 4 Spieler des LSV für Nichtigkeiten des Feldes verwiesen. Dabei handelte es sich teils um „Vergehen“ die auf der Gegenseite gerechterweise nicht mal einen Freiwurf nach sich zogen. Steuden konnte sein Glück kaum fassen. Der starke Rechtsaußen Radon schüttelte nur noch mit dem Kopf und sagte zur Langenbogener Bank bei einer mit 7-Meter-Strafwurf und 2-Minuten auch noch doppelt bestraften Aktion, das man hätte maximal Freiwurf erhalten dürfen. Diese ungewollte Unterstützung war somit selbst dem Gemeindenachbarn peinlich. Steudens Kaiser, der sich das gesamte Spiel permanent in die gegnerische Abwehr hineindrehte und somit ein ums andere Mal eigentlich Stürmerfoul begann (so wurde es zumindest auf der anderen Seite gepfiffen) an der Brust und schlussendlich am Hals erwischt wurde, verschaffte sich nun sehr vulgär und sehr aufgebracht Luft gegen die Langenbogener Bank. Schäfer, der in einem Kreisklasse-Spiel schon einmal einen Spieler der 10 Meter neben ihm stand, für ein „Das ist doch lächerlich“ mit einer roten Karte vorzeitig zum Duschen schickte, stand nur 3 Meter daneben und ignorierte diese Aktion gekonnt. Überhören konnte man es zumindest nicht!!! Steuden konnte nun nahezu ungehindert den Ausgleich erzielen und da Langenbogen nur noch teilweise mit 3 Spielern auf dem Feld war, auch noch die Führung erreichen. Die letzte Angriffsaktion auf Seiten des LSV war laut Fans der Heimmannschaft mindestens ein Strafwurf der aber ausblieb. Somit bleibt uns nichts weiter übrig, Steuden zu einen mehr als schmeichelhaften Sieg zu gratulieren und uns beim Schiedsrichter zu bedanken, dass es zumindest auf beiden Seiten keine Verletzten gab.

Da man jetzt wieder in den „Tabellenkeller“ der ab Platz 6 anfängt, hineingezwängt wurde und es sich in den nachfolgenden Spielen gegen Queis und Bad Lauchstädt um die Topteams der Liga als handelt, ist es sehr wichtig das Nachholspiel gegen den Halleschen SC auswärts für sich zu entscheiden. Dieses Spiel wird am 05. April um 18.00 Uhr im Bildungszentrum Halle/Neustadt angepfiffen.

Langenbogen mit

Michael Teuchert, Kühne, Rost, Nagy, Schreiter, Braune, Lehmann, Mirko Teuchert, Glathe, Brückner, Radtke, Träger, Bratfisch, Weber